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EG 509/510

Nach den unbefriedigenden Versuchsfahrten bei der BLS kehrte die Lokomotive F 2 x 2/3 101 nach Deutschland zurück.

Von der F 2 x 2/3 101 zur EG 509/510

Als EG 509/510 (Fig. 1) wurde die Lokomotive zahlreichen Erprobungsfahrten auf der Versuchsstrecke bei Oranienburg. Zu diesem Zeitpunkt war sie noch auf die Frequenz 15 Hz ausgelegt.

Nach dem Umbau der Lokomotive auf 16 2/3 Hz wurde sie auf der Strecke Bitterfeld - Dessau weiteren Probefahrten unterzogen.

Versuchsfahrten 1912

Da die Lokomotive teilbar und jede Hälfte für sich betriebsfähig war, befanden sich die Lokomotivhälften jeweils an den Enden der aus zehn dreiachsigen Abteilwagen bestehenden Versuchszüge. Fig. 2 zeigt die geteilte 1'B + B1'-Lokomotive mit einem Berliner Stadtbahnversuchszug (Fußnote 1) auf der Bitterfelder Strecke. Ebenso wurden Versuche mit einem sogenannten Halbzug, bestehend aus einer Lokhälfte, vier Abteilwagen mit behelfsmäßigem Führerstand im vorauslaufenden ersten Wagen, durchgeführt.

Zwischen 29. Juli und 20. September 1912 führte die KPEV einen Dauerversuch mit 13 neuen Stadtbahnwagen, beladen mit 300 t Bremsklötzen als Ballast - sechs paarweise gekuppelte Doppelwagen und ein Einzelwagen - über 20000 km durch. Zur Fernsteuerung der einen Lokomotivhälfte von der anderen aus, führte man die nötigen Steuerleitungen am Zuge entlang. Bei diesen Vorversuchen für die Elektrifizierung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen sollen Geschwindigkeiten bis 75 km/h erreicht worden sein. Wiederholt gab es Beanstandungen wegen der harten und unruhigen Laufeigenschaften sowie der Rüttelschwingungen, die vom Stangenantrieb ausgingen. Die KPEV setzte die Versuchsfahrten bis Anfang 1914 fort.

Weiterer Verbleib

Die Lok war bei der Betriebswerkstätte Bitterfeld beheimatet. Inwieweit die EG 509/510 im planmäßigen Streckendienst eingesetzt wurde, ist nicht bekannt. Am 4. August 1914 wurde die Lok wegen der kriegsbedingten Einstellung des elektrischen Zugbetriebs auf der Strecke Dessau - Bitterfeld (Stilllegung am 8. August 1914) abgestellt und nach dem Kriegsende 1918 nicht wieder in Betrieb genommen. Ein Einsatz bei der KED Breslau - hier fanden Versuchsfahrten mit den Triebgestellen EB 1 bis EB 3 statt - ab 1915/16 ist nicht überliefert.

Wegen ihrer Vielfältigkeit, z. B. waren alle Steuerungsorgane doppelt vorhanden, und ungleichen Masseverteilung wurde das Einzelstück EG 509/510 zum 22. Januar 1923 (Fußnote 2) von der P.St.E.V. (vormals KPEV) ausgemustert.

Fußnoten
1) Glasers Annalen vom 01.01.1917
Die Steuerung der elektrischen Wechselstrom-Hauptbahnlokomotiven der preußischen Staatsbahnen.
Regierungsbaumeister B. Wachsmuth, Berlin-Steglitz
2) Verschiedene Quellen weisen eine Ausmusterung zum 4. Februar 1922 aus.

Links und Quellen