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34. Die Schaltung der D-Güterzugslokomotive der Siemens-Schuckertwerke.

Diese in Fig. 202 dargestellte Lokomotive besitzt insofern eine verhältnismäßig einfache Anordnung der elektrischen Einrichtung, als die Schützensteuerung durch die reine Drehtransformatorregelung ersetzt ist.

Die elektrische Schaltung ist aus Fig. 203 ersichtlich.

Die Lokomotive besitzt nur eine einzige Schaltwalze K, die von beiden Fahrerständen aus durch Handhebel Z bewegt wird.

Der Hebel Z ist auf jedem Führerstand in doppelter Ausführung vorhanden, und zwar ist der eine vor dem rechten, der andere vor dem linken Fenster der Stirnwand angebracht. Der Führer kann also seinen Standplatz so wählen, daß er die eine oder die andere Seite des Gleises während des Verschiebedienstes gut überblicken kann.

Die Achse der Fahrwalze K steuert in der Stellung „Ein" des Haupthebels das Luftventil Lv, welches einen dreifachen Schalter Q durch den Luftzylinder Le einschaltet. Nach dessen Einschaltung hält eine Sperrung den Schalter in der Einschaltstellung, auch wenn bei weiterer Drehung der Walze S. dieses Ventil Lv sich wieder öffnet und die Luft aus Le entweichen läßt. Wird später der Haupthebel in die Stellung „Aus" gedreht, so speist das Ventil Lv den Luftzylinder La, welcher die Sperrung, des Schalters Q löst, so daß dieser durch Federkraft geöffnet wird.

Wie der Schaltplan zeigt, speist Q sowohl die Spannungswicklung Ih der Wendepole als auch die Erregerwicklung des Drehtransformators Td als auch die Ankerwicklung, die Ausgleichswicklung Ie und die Erregerwicklung Ik des Lokomotivmotors.

Neben dem Haupthebel Z besitzt noch jeder Führerstand einen Hebel T, durch welchen die Umschaltwalze X gedreht wird. Durch diese Umschaltwalze wird die Fahrtrichtung eingestellt.

Diese Umschaltwalze bewirkt aber noch den Anschluß an eine niedrigere — Stellung I — oder höhere — Stellung- II — Spannungsstufe des Leistungstransformators.

Die für diese Stufenschaltung sonst gebräuchlichen Schützenschalter sind also durch diese Schaltwalze ersetzt. Dabei wird Stellung I bei langsamer Fahrt, also in erster Linie im Verschiebedienst, benutzt, während Stellung II für die Fahrt mit voller Geschwindigkeit in Betracht kommt.

Innerhalb dieser Spannungsstufen erfolgt die Regelung der Geschwindigkeit durch den Drehtransformator, der wieder motorisch angetrieben wird.

Der Schaltvorgang ist nun folgender:
Vor Antritt der Fahrt bringt der Führer den Hebel Y in Stellung „Vorwärts II", wenn ein Zug fahrplanmäßig befördert werden soll. Bei Beginn der Fahrt wird dann der Hebel Z aus der Nullstellung zunächst kurz in die Stellung „Ein" gebracht, wodurch der Hauptschalter Q eingeschaltet wird. Sodann wird Hebel Z in die Stellung + gebracht und nun dreht sich der Drehtransformator, die Motorspannung allmählich vergrößernd, so lange, als der Hebel Z in der + Stellung stehen bleibt. Wird dieser jetzt in die Nullstellung gebracht, so bleibt die erreichte Geschwindigkeit bestehen. Entsprechend sinkt die Motorspannung und damit die Fahrgeschwindigkeit, wenn der Hebel Z in die — Stellung gedreht wird, da jetzt der Drehtransformator im Sinne abnehmender Spannung gedreht wird.