Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

5. Kondensator und Rehwasserbehälter.

Der aus der Lüfterturbine ausströmende Dampf verteilt sich in einer gegabelten Leitung gleichmäßig rechts und links auf je einen auf die Kondensatoren aufgeschraubten und durch Gummidichtungen abgedichteten Dampfkanal und durchläuft die zugehörigen Kondensatorelemente. In den Elementen gibt der Dampf seine Wärme an die Wandungen und von diesen an die vorbeiströmende Kühlluft ab. Das Kondensat wird unten in Wasserkammern gesammelt; aus diesen läuft es dem in Tendermitte unter dem Rahmen befestigten Kondensatsammelkasten zu, der etwa 1,8 m3 Wasser faßt. Die einzelnen Kondensatorelemente bestehen aus verzinkten elliptischen Stahlrohren, die zur Vergrößerung der Kühlfläche mit 0,3 mm starken, in 3 mm Abstand angebrachten Kühlrippen versehen sind. (Gea-Rohre.) Die Kühlrohre sind oben in die Rohrwand eingewalzt, während sie in der unteren Rohrwand der Wärmedehnung wegen längsverschieblich durch Druckplatten mit Gummidichtungen abgedichtet sind. Der Dampfkanal ist für alle Elemente einer Seite gemeinsam, während die Wasserkammern einzeln mit Gummidichtungen auf die Rohrböden aufgeflanscht sind. Die Stirnfläche eines Kondensatorelementes ist rd. 2,5 m2 groß, während seine Kühlfläche rd. 230 m2 beträgt.

Das aus dem Kondensator über die Kondensatsammelrohre in den Kondensatsammelkasten strömende Wasser läuft, bevor es durch die Speiseleitung den Pumpen zufließt, durch im Kondensatkasten angebrachte Filter (Schwammfilter), in welchen noch im Wasser verbliebenes Oel aufgefangen wird. Diese über dem Boden des Kondensatsammelkastens befindlichen vier Filter (zwei rechts, zwei links), sind wöchentlich einmal herauszunehmen und abzuspritzen, wobei gleichzeitig das Innere des Kastens gut ausgespült werden soll. Daraufhin wird der Kasten wieder dreiviertel mit Wasser gefüllt (wie nachfolgend beschrieben). Der Kondensatsammelkasten ist mit einer Heizschlange versehen; ferner ist ebenso wie bei den Kondensatsammelrohren ein Entlüftungsrohr angebracht. Die Kondensattemperatur kann durch ein Fernthermometer kontrolliert werden. Die Höhe des Wasserstandes im Kondensatsammelkasten wird ebenfalls an der Tendervorderwand durch einen Schwimmer angezeigt.

Zum Wassernehmen ist, wie bei normalen Tendern, rechts und links ein Wassereinlauf vorgesehen.

Außerdem kann der Rohwasserbehälter - wenn erforderlich - an einen Wasserwagen angeschlossen werden. Zu diesem Zweck ist eine isolierte Leitung vorgesehen, die, auf der rechten Seite verlegt, zum Ende des Tenders führt und hier durch ein Ventil verschlossen wird. Für den Winterbetrieb ist eine Heizung dieser Leitung vorgesehen, und zwar führt von der Hauptheizdampfleitung eine kleine Leitung zur Wasserwagenanschlußleitung. Bei Einmündung der Heizleitung in diese Wasserleitung ist ein Dampfabsperrhahn angebracht.

Zum Ausgleich unvermeidlicher Wasserverluste ist ein Rohwasservorrat von rund 16 m3 auf dem 5achsigen und rund 13 m3 beim 4achsigen Tender vorgesehen, der in dem vom Tenderhauptträger gebildeten dreieckigen Raum untergebracht ist. (Im Winter müssen die Lokomotiven evtl. erhebliche Heizdampfmengen abgeben, die dem Kondensator verloren gehen.) Die vorhandene Rohwassermenge wird ebenfalls durch einen Schwimmer an der Tendervorderwand angezeigt. Der Rohwasserbehälter ist mit einem Entlüftungsrohr, fernerhin mit einer Heizeinrichtung versehen. Der Heizdampf wird über eine besondere mit Absperrventil versehene Leitung durch eine Mischdüse in den Behälter geleitet. Durch ein handradbetätigtes Ventil am Armaturstutzen an der Tendervorderwand, der an die Heizdampfleitung angeschlossen ist, wird gleichzeitig Heizdampf in die Oelheizschlange im Oelbehälter der Lüfterturbine, in den Kondensatsammelkasten und in die Speisewasserleitung gelassen. Das dritte Ventil am Tenderarmaturstutzen ist das schon erwähnte Frischdampfventil für die Lüfterturbine. Die Temperatur des Rohwassers kann an einem Fernthermometer an der Tendervorderwand abgelesen werden. Wenn der Kondensatwasserspiegel abgesunken ist, kann der Behälter durch Oeffnen des auf der linken Seite des Führerstandes befindlichen Ventiles mit Rohwasser wieder angefüllt werden.

Um im Winter einem Einfrieren des Kondensators vorzubeugen, ist an seiner Außenwand eine aus einzelnen Blechklappen bestehende Jalousie angebracht, die zu starken Kaltluftzutritt zum Kondensator verhindert. Sie kann über entsprechende Hebel und Gestänge vom Führerstand aus eingestellt werden.