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Einleitung. Allgemeines. Wirkungsweise.

Die Henschel-Kondenslokomotiven, welche große Strecken (1000 km und mehr) ohne Wassernehmen durchfahren können, sind normale Kolbendampflokomotiven mit einer Einrichtung zur Rückgewinnung des Abdampfes als Kondensat auf dem Tender. Die erste Kondenslokomotive wurde von Henschel im Jahre 1931 für die Argentinische Staatsbahn geliefert. 1933 folgte die Lieferung einer E-Güterzug-Lokomotive für die Russische Staatsbahn, im Jahre 1936 wurden sechs weitere Kondenslokomotiven für die Argentinische Staatsbahn gebaut und im Jahre 1939 ein Kodenstender für die Irakische Staatsbahn.

Auf Grund der guten Erfahrungen mit der 1933 an Rußland gelieferten Henschel-Kondenslokomotive bauten die U.d.S.S.R. vom Jahre 1936 ab fortlaufend Kondenslokomotiven nach (etwa 2000), die sich unter den schweren Winterbedingungen Sibiriens und des fernen Ostens als sehr brauchbar erwiesen. Die russische Konstruktion lehnt sich eng an das deutsche Vorbild an.

Im Jahre 1942 erhielt die Firma Henschel & Sohn von der Deutschen Reichsbahn den Auftrag zum Bau von Kriegs-Kondenslokomotiven (Baureihe 52), die zunächst mit 5achsigen Tendern nach, später mit 4achsigen Tendern nach geliefert wurden.

Die Wirkungsweise der Henschel-Kodenslokomotive ist folgende:

Der Abdampf der beiden Zylinder strömt zur Saugzugturbine an der Rauchkammer. Von hier führt eine Leitung an der linken Lokomotivseite entlang zum Tender, in die ein Abdampfentöler eingeschaltet ist. Der Abdampf der Speisepumpen, der Luftpumpe, der Lichtmaschine und eines Kesselsicherheitsventils wird ebenfalls in dieses Rohr geführt. Die Abdampfleitung mündet in die auf dem Tender befindliche Lüfterturbine, die über Kegelradgetriebe drei Lüfterräder antreibt. Diese fördern die für die Kondensation des Abdampfes nötige Kühlluft. Der aus der Lüfterturbine ausströmende Dampf verteilt sich über zwei Leitungen gleichmäßig auf den rechten und linken Kondensator und wird niedergeschlagen. Das Wasser flieht in den Kondensatsammelkasten, in welchem nochmals Oel abgeschieden wird, und von hier in die Speiseleitung auf der Lokomotive.

Auf einen Unterdruck im Kondensator wird verzichtet.